Cannabis und Fahrerlaubnis: Was gelegentlicher Konsum wirklich bedeutet

Cannabis und Verkehr – ein gefährlicher Mix?
Der Konsum von Cannabis an sich ist in Deutschland nicht grundsätzlich strafbar – doch sobald man am Straßenverkehr teilnimmt, wird die Situation kritisch. Besonders bei sogenanntem gelegentlichem Konsum kommt es auf viele kleine Details an.
Was bedeutet gelegentlicher Konsum?
Der Gesetzgeber versteht darunter:
-
Nicht regelmäßiger Konsum (z. B. 1–2 Mal pro Monat)
-
Keine Abhängigkeit
-
Trennung von Konsum und Verkehrsteilnahme
Klingt einfach, ist aber in der Praxis schwer nachzuweisen – vor allem im Ernstfall nach einer Verkehrskontrolle.
🧪 THC-Werte und Nachweisbarkeit – der Graubereich
Ein Hauptproblem: THC (Tetrahydrocannabinol) ist noch lange nach dem Rauschzustand im Körper nachweisbar – und zwar im Blutserum, was im Verkehrsrecht zählt.
Rechtlicher Grenzwert:
-
Aktueller Grenzwert: 1,0 ng/ml THC im Blutserum
-
Überschreitung = Ordnungswidrigkeit → Bußgeld, Punkte, Fahrverbot
-
Wiederholungsfall oder Kombination mit Ausfallerscheinungen = Strafverfahren und ggf. MPU
Selbst wer nicht berauscht fährt, kann Probleme bekommen – durch den bloßen Nachweis.
Wann droht die MPU?
Eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) wird oft dann angeordnet, wenn:
-
THC-Wert über dem Grenzwert liegt
-
Wiederholter Cannabiskonsum nachgewiesen wird
-
Zweifel an der Trennungsfähigkeit bestehen
-
Ein Unfall oder eine auffällige Fahrweise hinzukommt
Behörden prüfen:
-
Konsumverhalten (regelmäßig, gelegentlich, abhängig)
-
Trennung von Konsum und Fahren
-
Persönliche Einsicht und Verhaltensänderung
-
Medizinische Werte (THC, THC-COOH, Leberwerte)
Was passiert nach der Kontrolle?
-
Polizeikontrolle – Verdacht auf Drogen
-
Schnelltest positiv? → Blutentnahme
-
Blutergebnisse THC > 1,0 ng/ml → Verwaltungsverfahren
-
Bußgeld + Punkte + Fahrverbot (mind. 1 Monat)
-
Bei Zweifel: Anordnung einer MPU
Viele Betroffene wissen zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie bald ohne Führerschein dastehen.
Warum Trennungsvermögen so wichtig ist
Ein zentrales Kriterium bei Cannabis und Führerschein ist das Trennungsvermögen. Das bedeutet: Man konsumiert Cannabis nicht in zeitlicher Nähe zur Verkehrsteilnahme.
Fehlt es daran?
→ Charakterliche Nichteignung → Führerscheinentzug
Nachweis durch:
-
Aussagen bei der Polizei
-
Konsumhäufigkeit
-
Labordaten (THC und Abbauprodukte)
-
Eventuell auch Zeugenaussagen oder ärztliche Gutachten
Wie hilft ein spezialisierter Cannabis Anwalt?
Ein Cannabis Anwalt ist auf diese Konstellationen spezialisiert und kann:
-
Die Rechtmäßigkeit der Kontrolle prüfen
-
Akteneinsicht beantragen
-
Fehler bei der Beweissicherung aufdecken
-
MPU vermeiden oder herauszögern
-
Betroffene auf Gutachten vorbereiten
Spezifische Hilfe bietet z. B. ein:
-
MPU Anwalt
-
Verkehrsrecht Anwalt
-
Rechtsanwalt Führerschein
Welche Nachweise helfen?
Wer seinen Führerschein zurückerlangen will, muss oft Abstinenznachweise erbringen – auch bei gelegentlichem Konsum.
Mögliche Nachweise:
-
Urinkontrollen über 6–12 Monate
-
Haartests (3 cm = 3 Monate Konsumfreiheit)
-
Teilnahme an Beratungsprogrammen
-
Bescheinigungen von Verkehrspsychologen
Ohne belegbare Abstinenz → keine positive MPU!
Bußgelder & Strafen bei Cannabis am Steuer
Verstoß | Folgen |
---|---|
THC > 1,0 ng/ml ohne Ausfall | 500 € + 2 Punkte + 1 Monat Fahrverbot |
Wiederholungstat | 1.000–1.500 € + 2 Punkte + 3 Monate Fahrverbot |
Mit Ausfallerscheinungen | Strafanzeige + Führerscheinentzug + MPU |
THC + Alkohol | Strafverfahren + mehrjährige Sperre |
Was tun bei Führerscheinentzug?
Schritt-für-Schritt:
-
Anwalt konsultieren
-
Einsicht in Akte fordern
-
Medizinisches Gutachten prüfen
-
Sofort mit Abstinenz beginnen
-
Beratung zur MPU-Vorbereitung buchen
Tipp: Nicht abwarten! Die Zeit bis zur MPU kann genutzt werden, um durch gute Vorbereitung und Nachweise bessere Chancen zu schaffen.
Prävention: So schützt du deinen Führerschein
-
Keine Fahrt nach Cannabiskonsum – auch nicht am Folgetag!
-
Konsum dokumentieren, um Trennungsvermögen belegen zu können
-
Niemals bei Kontrolle Aussagen machen – Schweigerecht nutzen
-
Frühzeitig Kontakt zu einem Anwalt für Verkehrsrecht oder Drogenrecht suchen
-
Mit Verkehrspsycholog*innen arbeiten
Fazit: Gelegentlicher Konsum ist kein Freifahrtschein
Auch gelegentlicher Konsum kann dramatische Folgen haben – besonders im Zusammenhang mit dem Fahren.
Wichtig zu verstehen:
-
Der Gesetzgeber bewertet Sicherheit höher als Konsumfreiheit
-
Nachweisgrenzen sind niedrig, Messmethoden streng
-
MPU ist keine Schikane – sondern ein realer Härtetest
-
Vorbereitung, Anwalt und Ehrlichkeit machen den Unterschied
Willst du mehr über MPU, Cannabis und Fahrerlaubnis wissen? Lass es mich wissen – gerne schreibe ich einen Teil 2 oder gehe tiefer in spezielle Szenarien ein.
- Art
- Causes
- Crafts
- Dance
- Drinks
- Film
- Fitness
- Food
- الألعاب
- Gardening
- Health
- الرئيسية
- Literature
- Music
- Networking
- أخرى
- Party
- Religion
- Shopping
- Sports
- Theater
- Wellness
- IT, Cloud, Software and Technology