Die Tänzerinnen im Lusty Lady schließen sich einer Gewerkschaft an, um hedonistische Kundenpraktiken, diskriminierende Einstellungspraktiken und niedrige Löhne zu bekämpfen. Damit stellen sie eine Schnittstelle zwischen Feminismus und Arbeiterbewegung dar.
Kathleen Rooney verbindet in ihrer lebhaften Meditation über den Beruf des Kunstmodells persönliche Perspektive, historische Anekdoten und witzige Prosa. Die Abschweifungen bereichern das Thema, ohne von seinen zentralen Themen abzulenken.
Die Geschichte
Trotz seines unreifen, anzüglichen Titels ist Live Nude Girls ein interessanter Film. Er zeigt eine Gruppe von Frauen in den Dreißigern, die ihre Gefühle und Ängste in Bezug auf Liebe, Ehe und Sex ansprechen. Während einige von seinem Inhalt abgestoßen sein werden, werden andere Julianna Lavins Witz und Feingefühl zu schätzen wissen.
Der Film dreht sich um Georgina, eine Tavernenbesitzerin, die einen Junggesellinnenabschied für ihre Freundin Jamie (Kim Cattrall) veranstaltet. Zu ihren weiteren Gästen gehören die Vorstadtfrau und Mutter Jill, die in ihrer Ehe ihren Glanz verloren hat, und die vernünftige Buchhalterin Marcy. Die Diskussionen der Frauen reichen von kleinlichem Gezänk bis hin zu intimen sexuellen Fantasien.
Der Film reflektiert auch feministische Sexy mädchen nackt Debatten über Sexarbeit. Darüber hinaus zeigt er, wie Peepshow-Tänzerinnen einen starken emotionalen Panzer entwickeln, der es ihnen ermöglicht, lüsterne Blicke und Urteile von Kunden und anderen Stripperinnen abzuwehren. Er zeigt auch, dass Sexarbeit nicht immer lukrativ ist. Sie kann zu Schulden, Alkoholismus und sogar körperlicher Misshandlung führen.
Die Besetzung
Regisseurin (und Autorin) Julianna Lavin und ihre sechsköpfige Besetzung liefern ungekünstelte Darbietungen. Von dem kleinlichen Gezänk zwischen den Schwestern Jill und Rachel bis hin zur offenen Diskussion über Sex vermittelt Live Nude Girls das Gefühl dessen, worüber Frauen reden, wenn keine Männer in der Nähe sind.
Trotz seines provokanten Titels ist dieser Film nicht lüstern. Es ist ein Plauderstündchen einer Gruppe von Frauen Anfang dreißig, die ihre Probleme, Unsicherheiten, Ängste und Fantasien diskutieren. Es gibt einige schlüpfrige Szenen, aber die meiste Nacktheit ist eher emotionaler als körperlicher Natur.
Dana Delany und Kim Cattrall sind in ihren Rollen besonders gut. Sie sind die Art von Schauspielerinnen, die praktisch jeden Stoff zum Laufen bringen können. Auch die übrigen Nebendarsteller sind solide. Die Frauen haben eine echte Chemie miteinander und der Film bewegt sich in einem angenehmen Tempo. Es ist eine bescheidene Komödie, die ein Publikum in Nebensendern und im Kabelfernsehen finden sollte. Sie könnte auch in Europa gut ankommen. Die DVD-Übertragung ist klar und deutlich, aber es fehlen die Extras, die man in den teureren Versionen findet.
Der Regisseur
Eine Gruppe von Freundinnen aus Kindertagen trifft sich zu einem Junggesellinnenabschied und entblößt sich. Sie diskutieren über ihre Beziehungen und Sexfantasien. Julianna Lavins erster Spielfilm hat eine gewisse Atmosphäre und die Schauspieler liefern entspannte Darbietungen. Die Diskussion ist offen und schlüpfrig, aber nicht auf eine ausbeuterische Art und Weise.
Der Film berührt auch feministische Debatten über Sexarbeit. Eine der Stripperinnen, Julia Query, ist Stand-up-Comedian und Ausschnitte ihrer Nummern unterbrechen den Film. Sie diskutiert auch ihre Beziehung zu ihrer Mutter, die Ärztin und Aktivistin für Sexarbeiterinnen ist. Es fällt ihr schwer, ihrer Mutter zu sagen, dass sie Stripperin ist.
Die Regisseurin, eine ehemalige Studentin der Frauenforschung, hat einige technische Aussetzer, aber ihr Film ist nie langweilig. Er untersucht auch die Schnittstelle zwischen Feminismus und Arbeiterbewegung. Die Tänzerinnen im Lusty Lady streben eine Gewerkschaft an, um gegen niedrige Löhne, diskriminierende Einstellungspraktiken und unzureichenden Schutz vor missbräuchlichen Kunden zu kämpfen.
Die Bewertung
Trotz seines Titels geht es in diesem Film nicht um nackte Mädchen. Es gibt ein paar Nacktszenen und ein paar sexy Gespräche, aber hauptsächlich geht es um das Leben von vier Frauen Anfang 30, die über Arbeit, Beziehungen und Sex sprechen. Es ist interessant, aber nicht erotisch.
Andererseits nehmen sich die Frauen nicht zu ernst und einige der Gespräche sind wirklich humorvoll. Wenn Jamie über die verwerflichen Taten nachdenkt, die ihr Verlobter auf seinem Junggesellenabschied begehen könnte, ist sie nicht sexbesessen, sondern zeigt echte emotionale Tiefe.
Olive Films präsentiert den Film auf Blu-ray in einer 1,78-Breitbildübertragung mit ziemlich guter Wiedergabetreue. Die Farben sind gut gesättigt, aber der Kontrast könnte stärker sein. Die verlustfreie DTS-HD Master Audio 2.0-Spur ist in Ordnung, allerdings ist im Dialog keine große Stereotrennung zu erkennen.